Nach der letzten Veranstaltung von LoppianoLab spielten die Jugendlichen von “EdC Italien” eine verantwortungsbewusste Konsumhaltung in einem Supermarkt durch, die sie über die sozialen Netzwerke und unter ihren Freunden verbreiteten: „Was steckt hinter dem Etikett?
Von Maria Gaglione
Nach der letzten Veranstaltung von LoppianoLab spielten die Jugendlichen von “EdC Italien” eine verantwortungsbewusste Konsumhaltung in einem Supermarkt durch, die sie über die sozialen Netzwerke und unter ihren Freunden verbreiteten: „Was steckt hinter dem Etikett?
Ort dieser „Werkstatt“ der Supermarkt COOP der Gemeinde von Figline, zu der Loppiano gehört. Am Eingang bauten sie Anzeigentafeln auf, Wahlurnen und Kandidatenlisten. Zwei Stunden dauerte das Experiment, eine echte Wahlkampagne. An Stelle der Kandidaten standen 5 Produkte: Nudeln, Kaffee, Kakao, Thunfisch in der Dose, Limonade.
„Was hat denn die Demokratie mit einem Supermarkt zu tun?“, fragt jemand. „Sehr viel“, antworten die Organisatoren. Chiara erklärt: „Mit unserer Brieftasche üben wir die Macht des Käufers aus. Die Stimme der Brieftasche ist ein Beispiel für Zivilverantwortung. Wenn wir ein Produkt kaufen, dann bringen wir damit zum Ausdruck, dass wir dieses Produkt einem anderen vorziehen, wir unterstützen den Betrieb, in dem es hergestellt wird, ein besonderes Geschäftsmodell, eine Serie von internen Abläufen, eine bestimmte Art, mit Angestellten und Zulieferern umzugehen, eine bestimmte Wirkung auf die Umwelt.“ „Nach einem Gespräch mit Luigino Bruni über Demokratie und Markt“, berichtet Stefania, „haben wir rund drei Monate daran gearbeitet, Vision und Mission von kleinen und großen Markenfirmen, etwa 20 Betriebe, zu verstehen. Wir folgten dabei einer Reihe von Indikatoren wie Transparenz, Produktionskette, Umweltschutz, soziale Verantwortung, Gesellschaftsform und Betriebssitz. Wir informierten uns auch über Veröffentlichungen im Netz, Bilanz der Nachhaltigkeit, Artikel und Umfragen.“
„Das war eine sehr interessante Geschichte“, fährt Francesca fort, „das Aufdecken von ethischen Überzeugungen, Werten, Vorteilsnahme, die unsere täglichen Ausgaben beeinflussen. Mit der Zeit wurden wir uns vieler Dinge bewusst, auch der Möglichkeit, selbst Einfluss zu nehmen. Uns wurde klar, dass wir hier eine zivile Verantwortung haben, dass wir ein kritisches Konsumverhalten an den Tag legen müssen, denn das bestimmt das Verhalten größerer oder kleinerer Betriebe. Dieses Wissen hat uns motiviert für die Initiative bei LoppianoLab „Into the Label“ (Was steckt hinter dem Etikett?), denn das schien uns eine gute Gelegenheit zu sein, andere mit hinein zu ziehen.“
Andrea: “Aus den gesammelten Lebensmitteln haben wir drei Produkte verschiedener Marken herausgegriffen und sie klassifiziert nach Transparenz, Preis, Qualität, Umgang mit dem Gewinn. Die Beteiligten sollten dann ein Produkt auswählen, nachdem wir ihnen das Wissen für eine Auswahl vermittelt haben, um hinter dem Etikett die ‚moralischen Kalorien‘, den ‚ethischen Zucker‘ zu erkennen.“ Wir wussten nicht, wie es ausgehen würde, sicher war nur, dass es der Realität entsprach.“ .
Wie bei jedem anständigen Wahlkampf ging eine Talk-Show der Wahl voraus, die von den Organisatoren am Eingang zum Supermarkt inszeniert wurde. Jeder stellte seinen Kandidaten, also sein Produkt vor durch einen Konsumenten. Den Teilnehmern an dem Experiment wurde eine Tüte übergeben, ein Wahlschein und der Hinweis auf eine für die Gelegenheit geschaffenen Website. Die wie an jedem Samstag vollen Gänge des Supermarktes füllten sich noch mehr durch Personen, die aufmerksam die Etiketten lasen. Nach der Bezahlung an der Kasse kam der letzte demokratische Akt: mit einem X wurde das ausgewählte Produkt gekennzeichnet und der Zettel in die Wahlurne gesteckt. Dann kamen noch Interwies, Fotos, Umfragen, wie bei jeder Wahl. Am Abend wurden die Stimmen gezählt: etwa 100 Leute hatten gewählt.
Die „Jugendlichen von EdC Italien“ planen bereits die nächste Verabredung in Castelgandolfo, anlässlich des internationalen Events Prophetic Economy vom 2.-4. November. Denn im Grunde kann jeder von uns ein change-maker sein.